Sport im Jahr 1980
Das Sportjahr 1980 hielt zwei Höhepunkte bereit: Zum einen die Fußballeuropameisterschaft in Italien, zum anderen sollten die Olympischen Sommerspiele in Moskau ausgetragen werden. Im Fußball kristallisierte sich bereits im ersten Halbjahr eine bundesdeutsche Dominanz über den europäischen Fußball heraus - gleich drei deutsche Teams standen in den Finalspielen der wichtigsten europäischen Vereinspokale. Während der Hamburger SV den Pokal der Landesmeister an Nottingham Forrest verlor, konnte Eintracht Frankfurt den Kampf um den UEFA-Pokal gegen Ligarivalen Mönchengladbach für sich entscheiden. Die bundesdeutsche Vormachtstellung im Fußball manifestierte sich schließlich im Sieg der Europameisterschaft in Rom. Olympia 1980 dagegen war wenig vom olympischen Geist beseelt. Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan sorgte weltweit für massive politische Eingriffe in sportliche Belange, mehr als 60 Staaten beschlossen einen Boykott der olympischen Sommerspiele in Moskau, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland und die USA. So ist es nicht verwunderlich, dass die Medaillenverteilung zu großen Teilen unter den Teams der UdSSR und der DDR ausgemacht wurde. Die ostdeutschen Sportler mussten sich mit 126 Auszeichnungen im Medaillenspiegel nur den sozialistischen Brüdern des Gastgeberlandes geschlagen geben. Unvergessen bleibt das Finale der Herren im Hallenhandball, welches die DDR in einer spannenden Schlussphase mit 23:22 für sich entscheiden konnte. Auch die ostdeutschen Ruderer trumpften groß auf, nahezu alle Boote der Herren fuhren auf den ersten Rang. Gerd Wessing stellte mit einer Höhe von 2,36 Metern gar einen neuen Weltrekord im Hochsprung auf. Doch nicht nur ostdeutsche Athleten schrieben 1980 Sportgeschichte. Der bundesdeutsche Guido Kratschmer erreichte mit 8.649 Punkten im Zehnkampf eine neue Weltbestmarke, die olympische Teilnahme blieb ihm jedoch verwehrt. Zudem gelang es der Motorsportlegende Walter Röhrl im Januar des Jahres 1980, als erster deutscher Fahrer nach 20 Jahren die Rallye Monte Carlo zu gewinnen. Er bestätigte seine herausragende Leistung mit dem Sieg der Rallye-Weltmeisterschaft im selben Jahr.
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